Literatur
und Strom:
Code - Interface - Concept
[9./10./11. November 2005]
Literaturhaus Stuttgart |
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Code
und Interface
verhalten sich in der Praxis der Netzkunst und Netzliteratur oft antagonistisch.
Glaubt die eine Seite, die Hacker seien die eigentlichen Künstler
und das Bildschirmereignis sei nur sekundär, betrachtet die andere
den Code als bloßes Mittel zum Zweck und die Programmierer als die
Handwerker der digitalen Welt. Dabei sind Code und Interface doch zwei
Seiten einer Medaille. Auch verbindet beide Lager die Entmaterialisierung
des künstlerischen Produkts und damit unweigerlich die Tendenz zum
Konzept.
Das Festival Code - Interface - Concept greift diese These auf
und stellt an 3 aufeinander folgenden Abenden im Literaturhaus Stuttgart
je einen der Begriffe ins Zentrum mit Präsentationen, Lectures, Gesprächen
von und zwischen wichtigen Netzliteraten / -künstlern und -theoretikern.
Mittwoch 09.11.
20h
Codework - Computercode als literarisches und künstlerisches
Material
Florian Cramer, Berlin / Jodi (Joan Heemskerk,
Dirk Paesmans)
Die Code-Akrobaten und Weltstars der Netzkunstszene, Joan Heemskerk und
Dirk Paesmans [= Jodi], zeigen eine einzigartige Computer-Live-Performance.
Der Codework-Spezialist Florian Cramer macht spannend und verständlich
deutlich, was Literatur mit Programmcode zu tun hat.
danach Cadavre Exquis
Fabian Wendt: Bass, Guitar, Loops / Debora Vilchez: Vocals, Noises, Beats
/ Frank Bacqueville: Guitar / Chris Schrere: Drums, Percussion
Donnerstag 10.11.
17h
Literatur im Internet - literarisches Weblogging
Alban Nikolai Herbst
Der Weblog, eine Art Netztagebuch, gilt als das Internetmittel zur Herstellung
von Gegenöffentlichkeit. Ein Blog kann aber auch Medium faszinierender
literarischer Experimente sein. Alban Nikolai Herbst bringt mit seinem
Weblog den Text zum Flirren.
18.30h
Netzliteratur und Radio - Netzliteratur im Radio
Sabine Breitsameter, Berlin / Johannes Auer, Stuttgart
Die Netzliteratur hat das Radio als aufregendes Experimentierfeld erschlossen.
Die renommierte Expertin Sabine Breitsameter und Johannes Auer, Autor
und Kurator wichtiger netzliterarischer Radioprojekte, führen in
das Thema ein und stellen die besten Arbeiten vor.
20.30h
Lautpoesie, visuelle Poesie, digitale Poesie
Valeri Scherstjanoi, Berlin / Friedrich W. Block,
Kassel
Valeri Scherstjanoi ist Schriftkünstler, Lautpoet und grandioser Performer
von Lautgedichten, Friedrich W. Block einer der besten Kenner des facettenreichen
Genres. Die Performance und Präsentation wird lustvoll Schlaglichter auf
die Entwicklung der Lautpoesie, visuellen und digitalen Poesie werfen.
22h
VJ-ing
Beat Wyss (Karlsruhe) im Gespräch mit Hans Dieter
Huber (Stuttgart)
Die Bildklangteppiche des VJ-ing, jener visuellen
Erweiterung des DJ-Montageprinzips mit elektronischen Mitteln, dienen
als flirrendes Anschauungsmaterial einer Systemtheorie der Clubszene im
Fadenkreuz von Bild, Milieu und Beobachter.
zwischen den Programmpunkten und danach Cadavre Exquis
Freitag 11.11.
17h
Ni-clas, Wiki und Co. - Kollaborative Schreiboberflächen
Beat Suter, Zürich / René Bauer, Zürich
Nicht erst mit der Online-Enzyklopädie „Wikipedia“ ist
die kollaborative Autorschaft, das gemeinsame Verfassen von Texten, ein
Schlüsselereignis des Internets für die Literatur. Was geht?
Wie gehts? und Was sind die Perspektiven? fragen, zeigen und klären
die Spezialisten und Überzeugungstäter aus der Schweiz: Beat
Suter und René Bauer.
18.30h
Konzeptkunst und Software Art
Thomas Dreher, München
Der Konzeptkünstler Sol Lewitt erklärte 1967 kurzer Hand: „Die
Idee wird zu einer Maschine, die die Kunst macht“. Müssen wir
dann heute sagen: „Die Idee wird eine Rechenanweisung, die den Computer
die Kunst machen lässt“? Thomas Dreher weiß die Antwort.
20.30h
Social Hack und Cyberfeminismus
Cornelia Sollfrank, Hamburg
Die Netzkünstlerin Cornelia Sollfrank versteht sich als Hackerin
und Cyberfeministin, die mit ihren Aktionen und Interventionen statt Computern
das Betriebssystem Kunst „hackt“ und kräftig aufmischt.
danach
Preisverleihung 1.
Junggesellenpreis für Netzliteratur
zwischen den Programmpunkten und danach Cadavre Exquis
webinstallation im foyer / lichthof von johannes auer
theo lutz: stochastische texte 1959 //////// free lutz 2005
Presseberichte
FAZ, Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter
Nachrichten...
Radio
Walter
Filz: Literat am Apparat - Soziale Auffälligkeiten des Maschinenschrifttums
[27.11.2005, SWR 2: Feature am Sonntag, 18:30-20h] - Manuskript
der Sendung
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Kuratiert von Johannes
Auer in Zusammenarbeit mit dem
Literaturhaus Stuttgart
Breitscheidestrasse 4
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Fax 0711 22 02 17 48
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Stand September 05. Änderungen möglich
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